Suchtprävention für Auszubildende

An die Leitung der Personalentwicklung

Agieren statt Reagieren - ein 6-Punkte-Suchtpräventionsprogramm für Auszubildende

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten uns heute bei Ihnen mit einem 3-tägigen Seminarangebot für Auszubildende vorstellen, das flankiert wird von einem eintägigen Seminar für die Ausbilder/innen.

Es handelt sich dabei um ein umfassendes Suchtpräventionsprogramm für Auszubildende.

Hintergrund des Seminarangebotes ist der wachsende Suchtmittelkonsum Jugendlicher, der sich ja auch unmittelbar auf die betriebliche Situation auswirkt.

Dabei ist Suchtprävention für uns in erster Linie kein Weg der Abschreckung, sondern ein Weg, der über die Förderung von Lebenskompetenzstrategien greift.

Lebenskompetenz wird im Jugendalter vor allen Dingen in der Peer-Group entwickelt.

Deshalb verfolgen wir in unseren Seminaren mit Auszubildenden eine Strategie des Peer-Involvements.

Ziel dieses Ansatzes ist es, durch den systematischen und geplanten Einsatz von Gleichaltrigen für Gleichaltrige Erziehungsaufgaben und Erziehungsintentionen gleichsam in die zu erziehende Gruppe selbst zu verlagern. Peer-Involvement ist der Einsatz von Laienmultiplikatoren aus der Zielgruppe und für die Zielgruppe.

Dieser Weg wird beschritten, weil sich Jugendliche/ junge Erwachsene von Erwachsenen  ungern etwas sagen lassen, schon gar nicht von Vorgesetzten, wenn es um persönliche Lebensführung geht. Sie pflegen in der Regel in diesen Bereichen eine Kultur des Untergrunds.

Bei unserem Ansatz geht es um ein handlungs- und situationsbezogenes Arbeiten.

Soziales Lernen unter Gleichen steht im Vordergrund.

Bestimmte Inhalte, Einstellungen und Verhaltensweisen lassen sich im Milieu der Peer-Groups effektiver vermitteln, als über Ge- und Verbote von Erwachsenen.

Wir wurden für diese Art des Arbeitens mit mehreren bundesweit ausgeschriebenen Preisen belohnt.

Zeiten massiver innerbetrieblicher Ressourcenausschöpfung wecken aus Sicht der Mitarbeiter Ängste vor existentiellem  Sozialabbau. Häufig entstehen daraus Zweifel an der Loyalität der Unternehmensführung gegenüber der Mitarbeiterschaft. Diese vermindern die Bindung an das Unternehmen.

Sie können mit unserem Seminar-Angebot das positive Signal setzen, dass Ihnen die Auszubildenden als Unternehmenskräfte der Zukunft nicht egal sind.

Mit der Firma GETRAG (Getriebe- und Zahnradfabrik Hermann Hagenmeyer GmbH & Cie KG, GETRAG InnovationsCenter, Hermann-Hagenmeyer-Straße, D - 74199 Untergruppenbach) führten wir über sieben Jahre das Seminar an 3x3 Tagen für jeweils ca. 60 Auszubildende erfolgreich durch.

Unser Honorar beträgt pro Tag und Referent/in 850 Euro plus Fahrtkosten. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass eine Doppelbesetzung Sinn macht (Mann & Frau).

Wir freuen uns von Ihnen zu hören und stehen für Nachfragen jederzeit zur Verfügung.

Herzliche Grüße
Joachim Armbrust

6-Punkte-Programm in Stichworten

I. Biografiearbeit

Was sind meine Geschichten? Was hat mich geprägt? Welche Erfahrungen haben in meinem Leben besondere Bedeutung? Gibt es einen roten Faden in meiner Lebensgeschichte? Was hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin?

II. Sinn- Werte- und Lebenshaltungsfragen

Welche Lebenshaltungen, Ziele, Vorstellungen, inneren Werte, welche alltäglichen Rituale, Gewohnheiten ergeben sich für mich daraus? Wem oder was fühle ich mich verpflichtet? Wie stehe ich zu mir und zu den anderen?

III. Lebensphase Jugend

Lebenspraktische Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der eigenen Lebensphase. Was sind die Aufgaben, die Freiheiten, die Pflichten, die es anzunehmen gilt? Stichworte sind hier:

a) Aussehen

Erleben der eigenen Physischen Attraktivität und der sexuellen Anziehungskraft, Sportlichkeit, Kleidung, hineinfinden in die eigene Geschlechtsrolle und entwickeln von Partnerfähigkeit,

b) Schule, Ausbildung, Arbeit und Beruf

In die eigene Berufsrolle hineinwachsen und schrittweise Verantwortung übernehmen lernen für den eigenen Lebensunterhalt

c) Erwerb von Schlüsselqualifikationen

Erwerb von intellektueller und sozialer Kompetenz, von Reflexionsvermögen, Erleben eigener Wirksamkeit, fördern der Selbstgestaltungskräfte, lebenslanges Lernen, in Beziehungen aushandeln lernen, Verantwortung in Beziehungen übernehmen, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit entwickeln

d) Fähigkeit zur Nutzung des Warenmarktes

Entwickeln der Fähigkeit zur Nutzung des Warenmarktes, die eigene Konsumentenrolle reflektieren und aktiv gestalten, Kulturangebote sinnvoll aussuchen und für sich nutzen, Fähigkeit die eigene Freizeit sinnvoll zu nutzen und zu gestalten. Freizeit auch als Aspekt des Berufslebens verstehen (sich für die Arbeit wiederherstellen, sich weiterbilden und die Fähigkeiten zur Bewältigung der Arbeitsanforderungen erweitern)

e) Politische Bürgerrolle

Entwickeln eines bewusst ausgewählten Norm- und Wertesystems, seine Kräfte dafür einbringen, Verantwortung in der Gesellschaft, für die Gemeinschaft, in ausgewählten Teilbereichen übernehmen lernen

IV. Lebens- und Zukunftsperspektiven

Das Arbeiten an der Vorstellung einer hinreichend guten Zukunft als lebenslangen Prozess verstehen lernen, was will ich in meinem Leben erreichen, wofür lohnt es sich zu leben? Was kann ich zur Erreichung meiner Ziele tun? Wie erkenne ich, wenn ich zerstörerisch und selbstschädigend mit mir umgehe? Was kann ich in solchen Situationen für mich tun?

V. Sucht und Abhängigkeit

Suchtverhalten als eine zerstörerische Form des Umgangs mit sich selbst

a) Prinzipelle Fragen zur Suchtentwicklung klären, Erscheinungsformen und Entwicklung darstellen (Alkohol, illegale Drogen, Medikamente, Magersucht, Spielsucht usw.)

b) Ursachen von Drogenkonsum speziell bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen herausarbeiten

c) Reflexion eigener Erfahrungen mit Suchtmitteln und Abhängigkeit

d) Eigene Formen der Kompensation überprüfen

VI. Auszubildende im Betrieb

Befriedigende und belastende Faktoren am Arbeitsplatz beleuchten

a) Beziehungs- und Kommunikationskultur im Betrieb, Arbeitsbeziehungen zu Vorgesetzten und künftigen Kollegen, Umgang unter den Auszubildenden

b) Anforderungen, Aufgaben, Pflichten, Umgang mit Überforderungen, mit eigenen Schwächen oder Misserfolgen. Was wäre in Situationen, die die Überschreitung eigener Grenzen herausfordern, hilfreiche Unterstützung? Wie können Schutzstrategien der Verweigerung und Ablehnung wieder in positive Arbeitsenergie umgewandelt werden?

c) Entwickeln potentieller Hilfsstrukturen im Betrieb. Wo gibt es Menschen (Ausbilder, Ausbildungsleiter, Jugendvertreter, Mitarbeitervertreter), denen ich vertraue, denen ich mich eventuell auch anvertrauen könnte? Wie müsste sich der Umgang mit meinen Probleme gestalten, damit ich mich trauen würde, darüber zu sprechen? Wie könnte ich selbst im Vorfeld auf den Umgang mit den Dingen, die ich zu sagen habe, Einfluss nehmen?

d) Verantwortung für sich und andere Jugendliche machen vieles unter sich aus und halten die Erwachsenen außen vor. Das ist auch richtig so, weil es ermöglicht, untereinander Versuche mit Verantwortung für sich und die anderen zu erproben. Wann kann es nötig sein, etwas öffentlich zu machen? Was ist der Unterschied zwischen petzen und helfen?

Pressestimmen

Hier können Sie die Ressonanz in der Presse zu unseren Suchtpräventionsseminaren für Auszubildene nachlesen: